
Der Lehrgang wurde von Seoung-Sook Park (KDNW Landestrainerin Kata) und mir gehalten. Seoung-Sook machte den Anfang und erläuterte zunächst Namen, Herkunft und Merkmale der Kata Wankan. Anschließend führte Sie uns mit verschiedenen Kombinationen und Übungsformen in die Kata ein.
Für mich besonders spannend waren die vielen kleinen Details um die einzelnen Bewegungen einzuleiten und abzuschließen, welche für eine ganz andere Dynamik der Kata sorgten.
In der zweiten Einheit haben wir uns dann mit verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der ersten Kata-Sequenzen beschäftigt. Ein besonderes Augenmerk lag darauf die Kata als Formelsammlung zu betrachten, welche uns für die unterschiedlichen Aufgaben verschiedene Lösungswege aufzeigt. Die Kata ist wie das “ABC” zu betrachten, am Anfang lernen wir dieses in einer festen Reihenfolge, doch um es letzten Endes anzuwenden müssen wir die Buchstaben unterschiedlich kombinieren, damit sie für die entsprechende Situation passen.
Die dritte Einheit wurde dann wieder von Seoung-Sook übernommen. Wir bauten die zuvor gelernten Kombinationen zur Kata zusammen. Auch hier gab es wieder ein besonderes Highlight für mich. Die wohl kürzeste Shotokan-Kata bietet uns einen zweiten Teil, welcher aus alten Dokumenten und Überlieferungen rekonstruiert wurde. Wir übten also nicht nur die “offizielle” Version der Wankan, sondern auch den wahrscheinlichen zweiten Teil der Kata.
Den Abschluss habe ich dann wieder übernommen und es ging noch einmal richtig zur Sache. Neben verschiedenen Würfen und Hebeln, verteidigten wir uns auch in Rückenlage vom Boden, gegen einen auf uns eintretenden Angreifer. Auch hier ließ uns die Wankan nicht im Stich und bot uns Möglichkeiten wieder Herr der Lage zu werden.
Alles in allem war es wieder ein sehr anstrengender und schöner Lehrgangstag.
