Am 3. und 4. Oktober haben wir Iain Abernethy und Christian Wedewardt bei dem Lehrgang in Meckenheim genossen. Der weite Weg aus Hamburg wars wert.
Iain brannte ein Feuerwerk aus Funakoshi Gichins Würfen ab und hielt uns mit Pratzendrills auf Trap. Christian war für uns (als alte Abernethy-Fans) als Lehrer neu. Umso schöner war es dann auch seine Herangehensweise an Heian-Kata und Sochin zu erfahren. Christian erzeugte eine lockere, neugierig machende Lernatmosphäre. Er stellte viele typische Karate-Weisheiten in Frage, aber kam durch seine glühende Begeisterung niemals besserwisserisch herüber. Nach der Devise, dass Kampferfahrung zur Entwicklung von Kata führte, vermittelte er die Kata-Anwendungen. Das ist dann Karatepraxis/Praktisches Karate.
Für Kyu-Grade erzeugte das einen Erfahrungshintergrund, hinter dem sie sich die jeweilige Kata einfach merken können (Solo-Kata als Merksystem). Wir Fortgeschrittenen näherten uns der Sache (vermutlich) von der anderen Seite: die Solo-Kata bereit tief ins Gedächtnis gegraben und gefühlt 1000 Jahre Kampferfahrung wurden von Christian zu einem neuen Ganzen vernäht. Und so können höher- und niedriger Graduierte herrlich miteinander trainieren und lernen alle etwas dazu. Das System, das Christian lehrt, machte es uns möglich, dass die Anwendungen sehr einfach und natürlich gelingen. Und die Art und Weise, wie er das vermittelt, macht richtig Freude (und ganz gewiss Lust auf mehr!).